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Aktionstag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt

Wuppertal, 18.11.2021. Heute findet zum 7. Mal der europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt statt. Sexualisierte Gewalt gegen Heranwachsende ist durch die Missbrauchsskandale vermehrt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Und als Folge der Corona-Pandemie wächst die Sorge um zunehmende sexualisierte Gewalt gegen Kinder, denn: Kinder und Jugendliche sind während der Pandemie – sowohl im direkten Umfeld aber auch im Internet – einem erhöhten Risiko von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch ausgesetzt.

Im Jahr 2021 steht der Aktionstag unter dem Motto „Making the circle of trust truly safe for children“. Kinder und Jugendliche sollen sich gerade innerhalb der Familie oder dem Freundeskreis sicher(er) fühlen. Doch häufig finden Übergriffe im Kreis der engsten Vertrauten statt. Die Pandemie wirkt sich hier noch verstärkend aus, da Kinder und Jugendliche mehr Zeit zu Hause verbringen. Dies spiegelt sich auch in den Erfahrungen der Nummer gegen Kummer wider: Etwa 13% aller Gespräche am Kinder- und Jugendtelefon und in der Online-Beratung konnten in 2020 dem Themenkomplex Gewalt und Missbrauch zugeordnet werden. Und auch die bisherigen Zahlen aus 2021 lassen einen Anstieg der Beratungen zur Thematik vermuten.

Auch online steigt das Risiko von sexuellen Übergriffen. Die JIM-Studie von 2020 zeigt, dass die Mediennutzung der Jugendlichen unter Corona stark zugenommen hat. Durch die viele Zeit im Internet können Kinder und Jugendliche leicht auf Inhalte oder Personen stoßen, die ihnen schaden. „Viele Heranwachsende sind heute leider immer noch nicht ausreichend über mögliche Risiken der digitalen Welt aufgeklärt“, so Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e.V. „Täterinnen und Täter nutzen diesen Umstand gerne für ihre Zwecke aus. So berichten Ratsuchende  von unerwünschten Nachrichten mit sexualisiertem und Angst machenden Bildmaterial oder, dass sie selbst unter Druck gesetzt werden intime Fotos von sich zu verschicken.“

Damit Kinder und Jugendliche mit ihren Sorgen und Problemen nicht allein bleiben, sind die anonym und kostenfrei erreichbaren Beratungsangebote der „Nummer gegen Kummer“ von großer Bedeutung. Denn im geschützten Raum der vertraulichen Beratung am Telefon und Online fällt es Betroffenen oft leichter über das Erlebte zu sprechen. „Die Wichtigkeit unserer telefonisch und online erreichbaren Angebote zeigt sich besonders in den Pandemiezeiten – die „Nummer gegen Kummer“ war eines von wenigen Angeboten, die durchgehend und „kontaktlos“ erreichbar bleiben konnten“, betont Schütz. Seit 40 Jahren finden Ratsuchende bei der „Nummer gegen Kummer“ ein „offenes Ohr“ zu all ihren Sorgen, Fragen und Problemen. Die qualifizierten ehrenamtlichen Beraterenden hören zu, besprechen gemeinsam mögliche Lösungen und können bei Bedarf über weitere spezialisierte Hilfeangebote informieren.

Gemeinsam mit Partnern wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Projekt Trau Dich!, im Verbund www.saferinternet.de und dem Deutschen Kinderschutzbund stellt die „Nummer gegen Kummer“ eine wichtige Anlaufstelle zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung dar.

Pressekontakt:

Anfragen richten Sie bitte an presse@nummergegenkummer.de
oder Tel. 0202 259 059 – 0
Nummer gegen Kummer e.V.
Hofkamp 108
42103 Wuppertal

Über Nummer gegen Kummer e.V.:

Nummer gegen Kummer e.V. ist der Dachverband für örtliche Vereine, die in Deutschland ein Kinder- und Jugendtelefon und Elterntelefon betreiben. Die derzeit 91 lokalen Träger der Beratungstelefone sind überwiegend örtliche Verbände des Deutschen Kinderschutzbundes sowie anderer Wohlfahrtsverbände. Dieses Netzwerk stellt das deutschlandweit größte kostenfreie, telefonische Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern dar. Speziell ausgebildete, ehrenamtlich engagierte Berater*innen unterstützen die Anrufenden im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe bei Alltagsproblemen und in schwierigen Lebenssituationen. Zur Finanzierung des Netzwerkes bemühen sich Nummer gegen Kummer e.V. bundesweit und seine Trägervereine lokal um Spenden von Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen.

Nummer gegen Kummer e.V. ist aus dem Deutschen Kinderschutzbund hervorgegangen und diesem als Mitglied in seiner Zielsetzung verbunden. Der Dachverband ist Mitglied bei Child Helpline International.

Nummer gegen Kummer e.V. wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und unterstützt durch die Deutsche Telekom. Jeder Anruf an den Beratungstelefonen ist kostenlos, die Verbindungsgebühren trägt die Deutsche Telekom AG, Kooperationspartner von Nummer gegen Kummer e.V. seit 1991.

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Mo – Fr von 9 – 17 Uhr
Dienstags und Donnerstags
von 17 bis 19 Uhr

Kinder- und Jugendtelefon unter 116 111
Mo – Sa von 14 bis 20 Uhr

Online-Beratung für Kinder und Jugendliche per Mail und Chat unter www.nummergegenkummer.de

Helpline Ukraine für ukrainische Kinder, Jugendliche und Eltern
unter 0800 – 500 225 0
Mo – Fr von 14 bis 17 Uhr

Weitere Informationen unter www.nummergegenkummer.de
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